sugar B.
Stephan Sachs

„sugar B.“ ist weder ein Künstlerportrait im üblichen Sinne, noch ein herkömmlicher Musikfilm. Es ist ein „Filmessay“.

Den roten Faden bildet die Recherche über den 1983 früh verstorbenen Jazz Musiker James.C.Booker . Er war der «Pianoprinz« von New Orleans. Virtuose Stilsprünge und gewagte bis schräge Arrangements waren seine Spezialität. Er spielte mit vielen berühmten Musikern, von denen er einige nachhaltig beeinflußte. Die große Anerkennung blieb ihm jedoch verwehrt. Er hatte das Zeug zum Star, galt aber in mancherlei Hinsicht als Unberechenbar.

Bewußte Verweigerung des Marktes oder schmerzliche Begleiterscheinung seines exzessiven Lebens?

Renitenz als Reaktion auf die verwehrte gesellschaftliche Anerkennung oder als die eigentliche Ursache?

Kokettieren mit Künstlerklischees oder das bewußte Streuen von Legenden,um sich die persönliche Freiheit zu bewahren?

Der Versuch der Annäherung an diese schillernde Persönlichkeit führt zu Fragen auch nach der Positionierung des Künstlers, nach dem Künstlerbild in der heutigen kommerzorientierten Gesellschaft.

Die „Annäherung“ findet filmisch auf verschieden, ineinander verschachtelten Ebenen statt.: von grell bunt überzeichneten bis zu leisen stimmungsgeladenen Passagen. Die Musik, wie auch die gebotene visuelle Üppigkeit der facettenreichen Stadt New Orleans tragen einen gewichtigen Anteil zu dieser durchaus sinnlichen „Südstaatenballade“ bei...


Anmerkung des Regisseurs 2006 :

Die Verwüstungen des Hurrikans “Katrina” in New Orleans und der politischen Umgang mit ihnen, vor allem was die farbigen Bevölkerungsanteile betrifft, lassen den Film heute in noch einem anderen Licht erscheinen.

Der im Film eher metaphorisch eingesetzte Hurrikan war “George”, der während der Dreharbeiten knapp an der Stadt vorbeizog und eine ähnlche Katastrophe hätte auslösen können.

Viele im Film vorkommende Orte existieren heute so nicht mehr.